„Flüchtlinge“ und „Kunden“ (gefunden in der FAZ vom 15.6.17)

Viele, vielleicht die meisten Flüchtlinge werden in Europa bleiben müssen, denn es sieht nicht so aus, als bessere sich die Lage in Syrien, in Somalia oder irgendwo sonst. Sie werden leben müssen in einer Weltgegend, die den Menschen als eine statistisch-ökonomische Größe zu begreifen gelernt hat – als Kunden, als Tarifpartner, als Rentenbezieher usw. – und in der die Familie, die Religionsgruppe, der Clan oder andere Formen der Solidargemeinschaft kaum mehr eine Rolle spielen. Sie sind in der Fremde. Es leuchtet ein, dass zumindest die Wirtschaftsflüchtlinge zuhause geblieben wären, wenn es dort wirtschaftlich voranginge. Also lautet der Plan: Wir bringen die moderne Welt nach Afrika, damit die Afrikaner nicht in die moderne Welt kommen. Wir bringen die Fremde nach Afrika, damit die Afrikaner nicht in die Fremde kommen.